Pinocchio am Super Nintendo

Auf einem der letzten Flohmärkte vor der Pandemie habe ich Pinocchio für das SNES mitgenommen. Jump 'n Runs spiele ich für mein Leben gerne, dieses wird mir aber als sehr schlecht in Erinnerung bleiben.

Grafik und Sound sind für ein Disney Spiel fast schon enttäuschend. Die Grafik ist wenig detailliert und recht blass. Vielleicht wollte man einen Aquarell-Look erzeugen. Mit gefällt die verwendete Farbpalette überhaupt nicht. Die Animationen sind recht gut, dafür düdelt der Sound uninspiriert vor sich hin. Er stört zwar nicht, ist aber auch kein Highlight.

Die Steuerung geht in Ordnung, an kritischen Stellen verliert man aber auch mal unnötig ein Leben.

Die einzelnen Runden sind teilweise sehr unterschiedlich, deshalb jeweils ein kurzes Statement (Achtung Spoiler!):

Runde 1: Pinocchio muss den Weg zur Schule finden. dabei läuft er durch die Stadt wird ab und zu von Vögeln und anderen Kindern angegriffen. An Torbögen kann man wie bei Lomax die Ebene wechseln und muss jeweils die richtige Abzweigung nehmen. Hört sich spannender an als es ist, der Ebenenwechsel und das Umherirren sind recht nervig.

Runde 2: Danach spielt man Jiminy Grille, die mit ihrem Schirm die um eine Lampe fliegenden Motten angreifen muss. Ganz nettes Minispiel, das schnell vorbei ist.

Runde 3: Die Theaterrunde ist richtig nervig. Die Tanzschritte der Schauspieler müssen nachgemacht werden, man muss die richtigen Tastenkombinationen nachdrücken. 

Runde 4: Man hüpft über fliegende Luftballons und wird am Ende zur Achterbahn gebracht. Die Achterbahn ist eine selbst laufende Runde, man muss sich an den richtigen Stellen ducken oder springen. Dies ist die schlechteste Runde im ganzen Spiel, da man diese auswendig lernen muss. Nur mit guten Reflexen kommt man nicht durch.

Runde 5: Danach erklimmt man einen Berg und wird von Schattenwesen attackiert. Grafisch die beste Runde mit toller Stimmung und einem Endgegner, spielerisch leider recht hakelig und ohne Rhythmus.

Die restlichen Runden: Nach einer kurzen, unspektakulären Unterwasserrunde und einer kurzen Flucht vor dem Wal gibt es einen ganz guten Abschnitt, in dem man Holz für ein Feuer sammelt: schöne verwinkelte Levelstrukturen mit gut plazierten Gegnern. Danach folgt dann der letzte Tiefpunkt: Die Flucht vor dem Wal auf einem Floss ist wieder sehr hakelig, danach ist man zum Glück durch.

Easy ist für unseren Nachwuchs gedacht. Normal und Hard unterscheiden sich in der Anzahl der Leben, Lebensenergie und geringfügig an manchen Stellen im Spiel.

Als geübter Spieler ist man auf allen 3 Schwierigkeitsgraden in etwa 4 Stunden durch. Es gibt relativ viele Leben und Continues zum einsammeln.

Pinocchio kann man sich eigentlich sparen, da es z. B. mit dem Dschungelbuch am Mega Drive oder mit Aladdin am Master System viel bessere Disney Jump 'n Runs gibt. Obwohl laut Abspann sehr viele Leute am Spiel gearbeitet haben, wirkt es wie ein liebloses Lizenzspiel. Es hätte doch jemandem auffallen müssen, dass das Spiel einfach nicht funktioniert. Ich war leider sehr enttäuscht.




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