Viewpoint auf Playstation 1

Ich habe wieder mal einen offenen Punkt von der Liste gestrichen und habe Viewpoint auf allen Schwierigkeitsgraden durchgespielt. Als Jugendlicher habe ich es damals, soweit ich mich erinnern kann, nur auf easy geschafft und dann weiterverkauft. Ich war jung und brauchte das Geld.

Es ist mir bekannt, dass die Neo Geo / MVS Version deutlich besser ist. Ich bin leider kein großer Emulator-Fan. Deshalb habe ich nur die günstige PS 1 Version als lose Disc zum Zocken. Im folgenden soll es deshalb nur um die PS 1 - Version gehen.

Das Spiel werden die Meisten kennen: Es handelt sich um einen isometrischen Shooter (ähnlich Zaxxon). In 6 mehrfach unterteilten Runden müssen allerlei Gegner und Roboter-Tiere besiegt werden, bevor man am Ende jeder Stage von einem besonders starken Endgegner gefordert wird. Man startet jeweils mit 3 verschiedenen Smartbombs, die einen in brenzligen Situationen retten bzw. einem die Sache bei den schwierigen Endgegnern erleichtern: Die Feuerwand vernichtet alle Kugeln und schwächt die Gegner, die 2. Smartbomb sendet zielsuchende Vögel aus und die Wasserstoffbombe vernichtet eigentlich alles auf dem Schirm und verschafft einem eine kurze Verschnaufpause. Außerdem gibt es noch ein Schutzschild und Beiboote, der Schuss lässt sich wie bei R-Type aufladen.

Die futuristische Grafik gefällt mir sehr gut. Die Level haben verschiedene Themen und sind toll gestaltet. Leider sind die Grafiken an den Rändern teilweise zu opulent und verdecken etwas das Spielfeld, was vor allem beim 4. Endgegner sehr stört. Der Sound gefällt mir extrem gut, es handelt sich um aufpeitschende Techno-Sounds (z. B. von Todd Terry). Diese tragen sehr zur Atmosphäre bei, wie man es von den Ridge Racer Spielen kennt. Außerdem gibt es vor den Endgegner immer wieder mal den einen oder anderen Spruch von Dr. Doom wie z. B.: "We all gonna die!" mit einem hämischen Lachen. 

Technisch ist die Umsetzung leider eine totale Katastrophe. Die tolle Optik wird mit starken Rucklern bezahlt, wenn viele bewegte Objekte auf dem Bildschirm unterwegs sind. Besonders hinderlich ist dies bei Endgegnern, bei denen man sich normal bewegt und dann eine Sekunde später nur noch in Zeitlupe vorankommt, weil dann ein Kugelteppich auf einen zukommt. Hier hätte man definitiv noch einiges an Arbeit investieren müssen, damit es nicht ständig zu diesen starken slow-downs kommt.

Insgesamt gibt es 5 Schwierigkeitsgrade. Auf easy sollten das Spiel die Meisten schaffen, da man mit einem Schutzschild startet und es in jeder Runde 3 Passwörter gibt. Auf normal spielt es sich nicht so gut, da die Angriffsmuster der Feinde durch den langsamen Bullet-Speed manchmal gar nicht so richtig aufgehen. Hat man die richtige Strategie für die schwierigen Stellen und die Endgegner herausgefunden, dann hat man auf hard, very hard und too hard viel Spass mit dem Spiel. Man muss aber hin und wieder mal etwas leidensfähig sein. Auf dem Bildschirm ist teilweise extrem viel los.

Außerdem hat mir gut gefallen, dass die Feinde bei eigener schwacher Bewaffnung mit weniger Projektilen angreifen. Weniger gut gefallen haben mir die versteckten, zusätzlichen Smartbombs. Da muss man auf bestimmte Stellen zum richtigen Zeitpunkt schießen, damit die Extras erscheinen. Mal klappt es, mal klappt es nicht.

Mir persönlich gefällt das Spiel sehr gut. Der Schwierigkeitsgrad ist extrem hoch, aber durch das Passwortsystem machbar. (Es muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er das Passwortsystem nutzen möchte oder nicht.) Die Atmosphäre ist toll und die Gestaltung der Welten trifft genau meinen Geschmack. Technisch ist das Spiel leider durch die vielen slow-downs vermurkst, deshalb am besten zur Original Neo Geo(-CD) oder MVS-Version greifen, wenn man Lust auf eine Herausforderung hat.



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