Metroid NES-Classic auf GBA durchgespielt

 Metroid NES-Classic auf GBA (Achtung: leichte Spoiler)


Das Spiel ist etwas für Masochisten, aber später mehr dazu. Erstmal der Kurztest mit Schulnoten:


Note 1 für das Spielprinzip / die Spielidee

Note 2 für den Sound: Er ist sehr atmosphärisch, passend und geht nicht auf die Nerven

Note 3 für die Grafik: zweckmäßig und NES-Style

Note 4 für das Leveldesign: Unnötig komplizierte Level und unfaire Stellen

Note 5 für die schlechte Spielmechanik: Der geringe Umfang wurde mit schlechten Designentscheidung gestreckt

Note 6 für die Portierung auf den GBA: Ein Mini Programmierer-Team hat es nicht geschafft, die extremen slow-downs zu eliminieren. Der Endkampf läuft in Zeitlupe ab. Einfach nur ohne Worte.


Da dieses Spiel ein ganzes Genre begründet hat, war es endlich Zeit, das Spiel anzugehen. Vom Remake "Zero Mission" war ich nicht so begeistert, konnte eigentlich nur besser werden.


Den Anfang fand ich gar nicht so schlecht. Tolle Atmosphäre, schöne Levelabschnitte, schnelle Erfolge durch neue Ausrüstung. Aber dann findet man die gut versteckten items nicht und hat deshalb bei den Zwischengegnern und den späteren Levelabschnitten keine Chance mehr. Der Frust wächst mit jedem Versuch.


Skill braucht man eher weniger, dafür jede Menge Geduld und Durchhaltevermögen beim Absuchen der Level. Größtes Problem ist eigentlich, dass man nach dem Game Over mit 30 Energiepunkten startet. Die leichten Gegner hinterlassen entweder 2 Missiles oder 5 Energiepunkte oder auch oft nichts. Da braucht man dann gute 15-20 Minuten, bis die maximal 600 Energiepunkte wieder voll sind. Man wollte dadurch wohl die Spielzeit strecken.


Bei dieser Portierung hätte man die Gelegenheit gehabt, die ganzen Fehler der NES-Fassung zu bereinigen. Leider hat man das Spiel versucht 1:1 zu portieren und hat auch noch neue Fehler eingebaut. Sehr schade. Die Sprites wurden vermutlich etwas gezoomt, damit es auf dem kleinen Handheld-Bildschirm besser spielbar ist. Dies hat zur Folge, dass ab etwa 4 Gegnern die framerate komplett einbricht. Der Endkampf läuft z. B. komplett in Zeitlupe ab.


So läuft man jeweils vom Startpunkt zu einer Farmstelle und holt sich Energie und Missiles. Dann geht es zu den unerforschten Levelabschnitten, in denen man versucht neue Ausrüstung zu finden. Dabei verliert man kontinuierlich Energie, bis man das Zeitliche segnet. Die gefundene Ausrüstung behält man zum Glück. Danach das Gleiche von vorne. Wenn man den Weg kennt, dann ist man sehr schnell durch: Der Umfang ist sehr gering. Im Endeffekt sind es 4 überschaubare Runden. Es ist schon klar, dass der Speicherplatz auf den NES-Modulen sehr begrenzt war. Auch waren es in der Regel nur kleine Teams mit wenigen Programmierern. Das Spiel wirkt leider trotzdem eher wie eine Demo, die man mit schlechten Entscheidungen gestreckt hat. Vielleicht musste das Spiel bis zu einem bestimmten Termin unbedingt fertig werden. 


Die restlichen Punkte, die mich gestört haben, spare ich mir im Detail. Falls da jemand Interesse hat, dann einfach Bescheid geben (Energieverlust beim Bildschirmwechsel durch fliegende Gegner, Feststecken in der Lava, Explosionsteilchen am rechten und linken Bildschirmrand, gleich aussehende Levelstrukturen verwirren etc.). 


Metroid Fusion gefällt mir mit Abstand am besten. Super Metroid werde ich hoffentlich im Weihnachtsurlaub mal angehen. Metroid 2 am GB hatte kein gutes Leveldesign und war deshalb für mich auch nur mittelmäßig. Für Hardcore-Zocker ist das NES-Metroid sicherlich einen Blick wert, den GBA Port kann man aber komplett vergessen.

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