Medal of Honor Underground auf Playstation 1 (leichte Spoiler)

 Normalerweise spiele ich keine Ego-Shooter. Duke Nukem habe ich mir damals im Frankreich Urlaub für die PS 1 gekauft und auch durchgespielt. Medal of Honor wollte ich nur mal kurz anspielen und bin komplett hängengeblieben. Das Game hat mir aber wahnsinnig gut gefallen, ich habe es durchgespielt und es hat mich komplett in seinen Bann gezogen. Aber kann der Nachfolger ebenso begeistern?

Meiner Meinung nach leider nicht wirklich. Das Spiel ist nur 1 Jahr nach Medal of Honor erschienen und man merkt, dass an vielen Stellen der Feinschliff fehlt. 

Die Grafik ist teilweise sehr gut, teilweise aber auch nicht besonders detailliert. Manche Runden wirken auf die Schnelle programmiert und etwas unfertig. An manchen Stellen geht das Spiel bei 4 oder mehr Gegnern komplett in die Knie und läuft nur noch in Zeitlupe ab. Ab und zu wird man von den Gegnern durch massive Mauern getroffen und man bleibt öfter mal an engen Durchgängen, Türen oder Tischen hängen. In kritischen Situationen absolut ärgerlich.

Der Sound und die Atmosphäre des Spiels sind wie beim Vorgänger sehr gut gelungen. Manchmal passt die Musik nicht so gut zur aktuellen Runde, was aber nicht übermäßig stört.

Geboten werden insgesamt 7 Abschnitte mit jeweils 3-4 Runden und 3 Bonusrunden. Die Runden sind über ganz Europa verteilt und ähneln teilweise dem Vorgänger. Es gibt wieder ein Schloss, eine Fabrikanlage und einige Runden in Städten. Neu sind das Kloster und die Episoden auf Kreta und in Afrika. In den einzelnen Runden müssen verschieden Aufträge erledigt werden. Die Runden sind größtenteils sehr linear, man kommt eigentlich an allen wichtigen Orten automatisch vorbei. Außerdem gibt es wieder einige Undercover-Aufträge als Fotografin.

Ich bin, wie schon geschrieben, ein Ego-Shooter n00b und habe das Spiel nur auf easy durchgespielt, Ego Shooter Profis werden das Game wahrscheinlich anders sehen und bewerten.

Mich hat besonders der stark schwankende Schwierigkeitsgrad gestört. Manche Runden schafft man im ersten Versuch, bei manchen braucht man selbst auf easy etliche Anläufe. Insbesondere zum Ende der Runden hat man dann alle Hände voll zu tun und stirbt oft auf den letzten Metern vor dem Ziel durch unfaire, stark bewaffnete Gegner. Außerdem haben mich viele stark lineare und enge Level gestört. Wenn man durch offene Landschaften oder breite Gänge im Schloss schleicht, dann macht das Spiel genauso viel Spaß wie der Vorgänger. Die Undercover Runden waren extrem nervig und man hätte sie ruhig weglassen können. Mir haben eigentlich nur rund 8 der etwa 24 Runden gefallen. Highlights waren das Schloss, die Fahrt im Motorradbeiwagen mit montierter MG und der Zug. Die 3 Bonusrunden haben mir fast besser gefallen als das eigentliche Spiel. Manche Runden haben sich teilweise nach Resteverwertung angefühlt.

Im Großen und Ganzen war ich doch recht enttäuscht, da der Vorgänger in allen Punkten wesentlich besser ist. Wer den Vorgänger mochte und neues Ego Shooter Futter braucht, kann das Spiel ruhig mal angehen. Ihr könnt mir gerne Eure Meinung in die Kommentare schreiben. Habt ihr das Spiel auch auf medium und hard geschafft oder blieb es bei euch bei einem Durchgang auf easy?

      

  

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