Frantic Flea auf dem Super Nintendo - eines der schlechteren 16 Bit Spiele


Ich habe mir mal das Spiel Frantic Flea genauer angeschaut und durchgespielt. Es ist eines der späten SNES-Spiele, die man zum Ende der SNES-Ära noch auf den Markt gedrückt hat. Das Spiel kommt einem wie ein Indie-Spiel vor, das von einem kleinen Team entwickelt wurde. Dies bestätigt dann auch der Abspann. 

Es handelt sich um ein Jump 'n Run, bei dem man pro Runde eine bestimmte Anzahl an Fliegen einsammeln und innerhalb des Zeitlimits zum Ausgang bringen muss. Manche der Fliegen müssen aber erstmal aus Containern befreit werden, viele Fliegen laufen aber frei in den Leveln herum. Die 18 Runden scrollen in alle Richtungen und sind mehrstöckig aufgebaut, manchmal verlaufen sie aber auch klassisch von links nach rechts. Zur Abwechslung gibt es in den Runden sammelbare Items wie z. B. Extraleben oder Flügel, mit denen man zeitlich begrenzt über einen großen Abhang fliegen kann sowie auch mal ein Fluggerät. Alle 3 Runden erhält man ein Passwort.

Mit einer Drehattacke können die Gegner angegriffen werden, je nach Anzahl der bereits gesammelten Fliegen braucht man mehrere oder nur einen Treffer, um die Gegner für kurze Zeit zu betäuben. Sie wachsen leider immer wieder nach. Berührt man einen Gegner, dann verliert alle Fliegen (wie Sonic seine Ringe) und muss mit dem Sammeln der Fliegen wieder von neuem anfangen. Berührt man eine Stromfalle, dann wird eine geringe Anzahl an Fliegen geröstet. 

Die Grafik ist recht schlicht und teilweise knallig bunt. Dadurch kann man manche Fallen vor den Hintergründen nur schlecht erkennen. Den Sound fand ich gelungen, er ist aber nichts besonderes.

Das hört sich alles grundsätzlich ganz gut an. Mir hat die Spielidee sehr gut gefallen, denn es macht Spass, die Level zu erkunden und die Fliegen einzusammeln. Die Umsetzung ist aber leider misslungen. Im Spiel gibt es sehr viele gemein platzierte Fallen und Gegner, der Schwierigkeitsgrad ist recht hoch. Oft verliert man auf dem Weg zum Ausgang dann doch noch alle gesammelten Fliegen und muss wieder von vorne starten. Die Spielfigur läuft recht zügig und der Zoom-Faktor ist etwas zu gering meiner Meinung nach - das soll bedeuten, dass man recht schnell in Gegner oder Fallen reinläuft und manchmal nur schwer ausweichen kann. Das hat zur Folge, dass man gemeine Stellen auswendig lernen muss. Durch das Passwortsystem wird der schnell aufkommende Frust etwas gemildert.

Wer schon alle Jump 'n Runs am SNES durchgespielt hat und mal ein etwas anderes Spiel zocken möchte, der kann sich Frantic Flee am Everdrive mal anschauen. Man darf aber nicht zu viel erwarten: es ist eher eine Kuriosität, die nur die eingefleischten Super Nintendo Fans kennen und aufgrund der vielen Mängel leider kein gutes Spiel. (Die schlechte Qualität der Fotos bitte ich zu entschuldigen.)


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