Strider - Der kleine Bruder auf dem Sega Master System

Strider werden die meisten kennen: Ein athletischer Kämpfer muss mal wieder die Welt retten. Sega hat den Spielhallenautomaten von Capcom auf das Mega Drive und das Master System umgesetzt. Die Arcade-Version gab es später zusammen mit Strider 2 auch für die Playstation 1.

Der Held muss dabei 5 Runden überstehen, bevor man gegen den Endgegner antreten kann. Die Runden sind jeweils in einzelne Abschnitte unterteilt. Erst geht es durch eine Stadt, danach erreicht man über schneebedeckte Berge ein Luftschiff. Durch den Dschungel kommt man dann in die Festung des Bösewichts. In jeder Runde gibt es zudem 2 Bosse. Bis dahin wird fleißig gesprungen und die Gegner werden mit dem Plasmaschwert angegriffen. Unser Held kann an Wänden hochklettern, sich an Plattformen hochziehen und recht weit mit seinem Radsprung hüpfen. Dem Spieler stehen insgesamt 3 Leben mit jeweils 4 Lebenspunkten zur Verfügung. An Extras kann zusätzliche Lebensenergie und eine Roboterdrohne aufgesammelt werden. Leider gibt es ein Zeitlimit in jeder Runde.

Die Grafik ist recht gut gelungen, der Sound ist auch ok aber auf Dauer eintönig.

Ab hier leichte Spoiler!

Das Spiel wirkt wie eine schnell zusammengeschusterte Version des großen Mega Drive / Arcade Vorbilds. Die Runden wurden eingedampft und es sind nur wenige Gegner unterwegs. Grundsätzlich ist das Game spielbar und macht auch etwas Spaß. Wenn man aber die beiden Vorbilder für Mega Drive und Arcade kennt, dann möchte man diese Version natürlich nicht spielen. Das große Problem sind die Endgegner, da diese willkürlich angreifen und man fast nicht ausweichen kann. Man muss deshalb mit voller Energie beim Boss ankommen und auch manchmal etwas Glück haben. Der Erste der beiden Bosse der 3. Runde ist ein Paradebeispiel für schlechtes Gamedesign: Schnell auf den Knopf drücken und hoffen, dass man nicht getroffen wird...Wahrscheinlich wurde das Spiel von einem sehr kleinen Team und/oder nebenbei zur Mega Drive-Version entwickelt und es blieb keine Zeit für ein vernünftiges Gamedesign: Die Gegner wirken alle lieblos platziert, das Spiel wirkt teilweise recht unfertig. 

Mit den anderen beiden Strider-Versionen oder mit Run Saber am SNES ist man deutlich besser bedient. Das Spiel ist nur was für hardcore Master System-Fans.


Edit: Der Port wurde wohl von Tiertex verbrochen, die schon The Flintstones und Indiana Jones and the last Crusade verhunzt haben. Das erklärt einiges.

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